Skip to main content

GEBETS- UND FASTENKREISE – FASTENZEIT 2025

Liebe Freunde aus Deutschland,

wenn wir „Pilger der Hoffnung“ sein möchten, müssen wir nicht nur uns selbst mit der Hoffnung füllen, sondern sie auch den anderen bringen, besonders denjenigen, die jegliche Hoffnung schon verloren haben. Oft sind das Menschen, die seit Jahren ohne Gott und Glaube leben und dadurch keinen Zugang zu der wahren Hoffnung haben, von der Pfarrer Jochen Häusler so schön geschrieben hat.

Bitte, denkt in dieser Fastenzeit insbesondere an diese Menschen, wenn Ihr das Beten und Fasten unternehmt. Zum Meditieren schicke ich Euch neue Betrachtungen zu den Sieben Worten Jesu Christi am Kreuz. Versucht jede Woche die einzelnen Worte am Kreuz besonders meditativ und in Stille (wie es Jochen wollte!) zu verinnerlichen. An dieser Stelle erinnere ich, wie jedes Mal, unser Fastenzeitprogramm:

• Wir fasten an allen (sieben) Freitagen der Fastenzeit (also am 7.03., 14.03, 21.03., 28.03., 4.04., 11.04 und am Karfreitag 18.04., im Geist der Sühne für eine der sieben Hauptsünden (der Reihe nach), die wir selbst, unsere Nächsten und andere Menschen im Leben begangen haben und bitten Gott, dass Er uns vor diesen Sünden in Zukunft bewahrt (ggf. fügen wir noch eine private Intention hinzu)

• An dem Fastentag nehmen wir am Gottesdienst in derselben o.g. Intention teil und versuchen eine barmherzige Tat (Liebe zum Nächsten!) zu tun

• an dem Tag meditieren wir auch, der Reihe nach, die sieben letzten Worte Christi vom Kreuz (also jeweils nur ein Wort pro Woche)

• am Fastentag (also freitags) versuchen wir den ganzen Kreuzweg zu lesen (wenn es geht, mit der Gemeinde in der Kirche) oder mindestens 2-3 Stationen

Ich freue mich immer, an Euch schreiben zu können und hoffe, Ihr seid noch da „auf der anderen Seite“ unserer „Leitung“. Ich bedanke mich bei jeder persönlich für die langjährige Treue (Hildegund hat mir so nett geschrieben, dass sie jeden Freitag an mich denkt:)) und wünsche Euch besondere Eingebungen beim Meditieren, viel Gottes Segen in diesem Jubiläumsjahr und ganz viel wahre christliche Hoffnung!

Im Gebet mit Euch verbunden

Eure polnische Freundin

Maria Jolanta

 

 

GEBETS-UND FASTENKREISE - ADVENT 2024

 

Meine lieben Freunde aus Deutschland,

ich bin sehr dankbar dem Pfarrer Jochen Maria Häusler, dass er uns seit ein paar Jahren den Impuls zum Advent schickt, weil in seinen Texten immer viel Klugheit und Tiefe steckt, was uns in unserem geistlichen Leben weiterführen kann. Versuchen wir also in diesem Advent, oder besser gesagt – ab diesem Advent, darauf zu achten, dass unsere guten Taten verborgen sind und immer auf die Intention/Motivation zu achten, die dahinter steckt. Ich muss mich jedes Mal fragen: tue ich es für mein eigenes „Gloria“ oder für Gottes? Und bitte, nie daran zweifeln, dass auch die kleinsten guten Taten sinnvoll sind! Eine afrikanische Weisheit sagt:

„Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, werden das Angesicht der Erde verändern“. Und so ist das! Jede Veränderung, jede Umkehr fängt aber in unserem Herzen an, deswegen versuchen wir, wie jedes Jahr zum Advent, uns noch mehr zu motivieren, auch dadurch, dass wir das Adventsprogramm miteinander (obwohl räumlich getrennt) realisieren. Wenn wir näher an Gott kommen, werden wir auch leichter haben, die anderen um sich herum für Gott zu gewinnen, weil das persönliche Zeugnis am stärksten wirkt.

Der Heilige Ignatius von Loyola sagte, dass man Gott in allen Dingen finden kann. Versuchen wir in diesem Advent die Augen der Seele, aber auch die des Körpers, auf göttliche Zeichen um uns herum zu sensibilisieren. Und auch nach Ignatius – alles für die größere Ehre Gottes tun und dafür alle guten und geeigneten Mittel einsetzen.

Wenn wir so leben, werden wir mit Dankbarkeit und Optimismus an die Zukunft denken. Dabei hilft, wenn wir schon bei dem hl. Ignatius sind, das Examen zu beten, zu dem er seine Gefährten konsequent ermutigte. Das Vorgehen sollte so sein: mit Dankbarkeit Gott gegenüber auf den Tag zurückzublicken und darüber nachzudenken, was man morgen besser machen kann. Vielleicht fangen wir ab diesem Advent an, das Examen regelmäßig zu beten, falls Ihr das noch nicht macht. Das Examen zu beten ist eine bewährte Methode, Gott näher zu kommen und schneller Fortschritte im geistlichen Leben zu machen.

Dabei helfen uns auch die Adventskreise - hier das Programm:

• Am Fastentag, also freitags (6.12., 13.12., 20.12) gehen wir zur Heiligen Messe und beten um die Sieben Gaben des Heiligen Geistes

• Wir können auch eine private Intention hinzufügen.

• An dem Fastentag (beziehungsweise einen Tag davor oder danach) versuchen wir eine barmherzige Tat für den Nächsten zu tun. Bitten wir unsere Patronin, die Mutter der Barmherzigkeit, um Gedanken der Barmherzigkeit, wie es Johannes Paul II nannte.

Maria ist unsere wichtigste Wegbegleiterin im Advent, daher wollen wir sie durch unser Gebet ehren. Deswegen versuchen wir an allen Samstagen im Advent :

• an der Frühmesse (Rorate) oder an einer Messe am Tag teilzunehmen

• im Laufe des Tages beten wir den Franziskanischen Rosenkranz zu den Sieben Freuden Mariens oder eventuell den Freudenreichen oder den Glorreichen Rosenkranz.

Da der heilige Ignatius von Loyola mir sehr wichtig ist, und da die Heiligen uns, die wir noch unterwegs sind, helfen sollen, beende ich meinen Brief an Euch mit ein paar Zitaten und mit einem bekannten Gebet von ihm. Wenn Ihr keine Ignatiusexerzitien bisher gemacht habt, macht das bitte in der Zukunft, weil das sehr im Leben hilfreich ist, besonders seine Regeln zur Unterscheidung der Geister.

Zitate:

• Die meisten Menschen ahnen nicht, was Gott aus ihnen machen könnte, wenn sie sich ihm nur zur Verfügung stellen würden.

• Der Mensch, der es unternimmt, andere zu bessern, verschwendet Zeit, wenn er nicht bei sich selbst beginnt.

• Der Mensch ist dazu geschaffen, Gott unsern Herrn zu loben, Ihn zu verehren und Ihm zu dienen, und so seine Seele zu retten.

• Man muss bereitwilliger sein, die Worte seines Nächsten im richtigen Sinn zu retten versuchen, als sie zu verurteilen.

• Es genügt nicht, dass etwas an sich gut und schön ist, es muss auch gut sein unter den jeweiligen Umständen und in seinen Folgen.

• Während innerer Trostlosigkeit und Krise soll man nie eine Änderungsentscheidung treffen, sondern fest und beständig an den Vorsätzen und Entscheidungen vor diesem Zustand festhalten.

Gebet des Heiligen Ignatius

Nimm Herr meine ganze Freiheit, mein Gedächtnis, meinen Verstand,

meinen ganzen Willen, alles, was ich habe und alles, was mir gehört.

Du hast mir alles gegeben, Herr; ich gebe Dir alles zurück.

Mach damit, was Du willst, nach Deinem Wohlgefallen.

Gib mir Deine Liebe und Deine Gnade, denn damit habe ich alles, was ich brauche.

Amen.

Ich bedanke mich herzlich bei Euch für die Teilnahme an den Kreisen, wünsche uns allen, dass das Almosengeben, Beten und Fasten so intensiv ist, „bis es wehtut“, und nach all der Mühe - frohe gesegnete Weihnachten und ein gnadenvolles Neujahr 2025!

Ihre Maria Jolanta aus Warschau

_____________________________________________________________________________________________________

 

Meine lieben Freunde der GuF-Kreise aus Deutschland,

ich melde mich wieder, um Euch auch in diesjährigem Advent zum gemeinsamen Gebet und Fasten zu motivieren. Wenn man die Ereignisse der letzten Jahre aus der geistlichen Perspektive analysiert, denkt man, dass Gott hoffen konnte, dass die Menschheit, nach der starken Glaubensprobe, die Covidzeit war, endlich etwas begriffen hat und umkehren wird, aber es ist leider nicht der Fall. Die Covidzeit hat uns gezeigt, wie zerbrechlich alles ist und dass wir nicht imstande sind, wie hochentwickelt die Welt auch ist, den Wohlstand, die Gesundheit und das lange Leben im Glück, zu halten und zu bewahren. Leider ist alles wieder beim Alten geblieben – wir leben weiterhin so, als ob es Gott nicht gäbe.

Seit einem Bibelsonntag habe ich mich entschieden, jeden Tag 2 Kapitel Bibel zu lesen und letztens las ich im Buch Daniel. Als ich zum 9 Kapitel gekommen war, fing Daniels Gebet (9, 3-19) an. Während des Lesens musste ich mit dem Kopf nicken, weil man Daniels Gebet, seine Reue, seine Schamgefühle und seine Bitten an Gott auch in unseren Zeiten fast wörtlich aussprechen könnte. Unten führe ich den ganzen Text an:

3. Ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen, bei Fasten in Sack und Asche, zu bitten.

4. Ich betete zum Herrn, meinem Gott, bekannte die Schuld und sagte: Herr, du großer und Furcht erregender Gott, der den Bund und die Huld denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote bewahren.

5. Wir haben gesündigt und Unrecht getan, wir sind treulos gewesen und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten und Rechtsentscheiden sind wir abgewichen.

6. Wir haben nicht auf deine Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen und Vorstehern, zu unseren Vätern und zu allen Bürgern des Landes geredet haben.

7. Du, Herr, bist im Recht; uns aber steht bis heute die Schamröte im Gesicht, den Leuten von Juda, den Einwohnern Jerusalems und allen Israeliten, seien sie nah oder fern in all den Ländern, wohin du sie verstoßen hast; denn sie haben dir die Treue gebrochen.

8. Ja, HERR, uns steht die Schamröte im Gesicht, unseren Königen, Fürsten und Vätern; denn wir haben uns gegen dich versündigt.

9. Beim Herrn, unserem Gott, ist das Erbarmen und die Vergebung, obwohl wir uns gegen ihn empört haben.

10. Wir haben nicht auf die Stimme des HERRN, unseres Gottes, nach seinen Weisungen zu wandeln, gehört, die er uns durch seine Diener, die Propheten, gegeben hat.

11. Ganz Israel hat deine Weisung übertreten, ist davon abgewichen und hat nicht auf deine Stimme gehört. Darum kamen der Fluch und die Verwünschung über uns, die in der Weisung des Mose, des Dieners Gottes, geschrieben stehen; denn wir haben uns gegen Gott versündigt.

12. Gott machte seine Drohung wahr, die er gegen uns und unsere Herrscher, die uns regierten, ausgesprochen hatte: Er werde schweres Unheil über uns bringen, wie es unter dem ganzen Himmel nicht geschehen ist wie in Jerusalem.

13. Wie es in der Weisung des Mose geschrieben steht, ist all dieses Unheil über uns gekommen. Und doch haben wir den HERRN, unseren Gott, nicht besänftigt, indem wir uns von unserem bösen Tun abwandten und Einsicht suchten in deine Wahrheit.

14. Der Herr aber wachte über das Unheil und ließ es über uns kommen. Denn der Herr, unser Gott, ist gerecht in allem, was er tut. Wir aber hörten nicht auf seine Stimme.

15. Jetzt aber, Herr, unser Gott, der du dein Volk mit starker Hand aus Ägypten geführt und dir damit einen Namen gemacht hast bis auf den heutigen Tag! Wir haben gesündigt; wir haben gefrevelt.

16. Herr, gemäß all deinen Heilstaten möge sich doch dein Zorn und deine Wut abwenden von deiner Stadt Jerusalem, von deinem heiligen Berg. Wegen unserer Sünden und der bösen Taten unserer Väter sind Jerusalem und dein Volk zum Gespött für alle geworden, die rings um uns wohnen.

17. Darum höre jetzt, unser Gott, das Gebet und Flehen deines Knechtes: Herr, lass auch um deiner selbst willen dein Angesicht über deinem Heiligtum leuchten, das verwüstet daliegt!

18. Mein Gott, neig mir dein Ohr zu und höre mich; öffne deine Augen und sieh auf die Trümmer, auf unsere Stadt, über der dein Name ausgerufen ist! Nicht im Vertrauen auf unsere guten Taten legen wir dir unsere Bitten vor, sondern im Vertrauen auf dein großes Erbarmen.

19. Herr, höre! Herr, vergib doch! Herr, achte auf uns und handle! Mein Gott, auch um deiner selbst willen zögere nicht! Dein Name ist doch über deiner Stadt und deinem Volk ausgerufen.

Geht es Euch auch so wie mir? Habt Ihr auch das Gefühl, dass Daniels Worte in großem Teil uns aus dem Herzen gesprochen sind? Wenn ja, dann beten wir mit diesem Text um Gottes großes Erbarmen und stärken wir unser Gebet durch unsere Buße und Entsagungen, u. a. durch das Fasten, wozu auch Muttergottes in Medjugorje wieder ruft, worauf uns Pfarrer Jochen in seinem Text hingewiesen hat. Mit dem Daniels Gebet ist das bestimmt kein Zufall, weil ich sofort und wie von selbst im Internet einen Kommentar eines charismatischen Priesters (Dominik Chmielewski) zu diesem Bibeltext gefunden habe, der auch uns Christen zur Daniels Haltung ermutigt. Er sagte u.a.: “Daniel weiß, dass sich Israel durch die Buße auf das Kommen von Messiah vorbereiten muss. (…) Erst, wenn wir Buße tun (die uns reinigt), sind unsere Herzen bereit, Gott zu empfangen. Die Buße geht immer der intimen Beziehung mit Gott voraus.“ Und der Priester sagte noch: „Wenn mir jemand sagt, na, ich spüre Gott nicht, ich fühle Seine Liebe nicht, dann frage ich ihn sofort – und tust du Buße? Wenn dein Herz nicht durch die Buße vorbereitet ist, bist du nicht bereit, die Beziehung mit Gott aufzunehmen.“ Und er setzt fort: „Daniel nimmt die Buße in voller Erniedrigung auf, er liegt auf dem Boden und bittet Gott um Verzeihung für die Sünden von Israel, er fastet, isst nichts, trinkt nichts, salbt sich nicht. Obwohl er selbst kein Sünder ist, betet er stellvertretend für die Sünder, er nimmt in voller Demut und Buße die Sünde seines Volkes auf sich, ohne sich selbst für den Besseren zu halten und er betet 21 Tage!“

Tun wir das auch, vielleicht nicht so radikal wie Daniel, aber tun wir unser Bestes, damit unser Advent Gott gefällt. Ich habe nachgezählt, dass von dem ersten Adventsonntag bis zum letzten Tag vor dem Heiligabend gerade 21 Tage sind, also betrachten wir diese symbolische Zahl als eine zusätzliche Motivation zur Radikalisierung unserer Buße und unseres Gebetes in diesjährigem Advent! An der Stelle unser ganzes Adventsprogramm:

Am Fastentag, also freitags (8.12, 15.12., 22.12) gehen wir zur Heiligen Messe und beten um die Sieben Gaben des Heiligen Geistes

Wir können auch eine eigene private Intention hinzufügen.

An dem Fastentag (beziehungsweise einen Tag davor oder danach) versuchen wir eine barmherzige Tat für den Nächsten zu tun. Bitten wir unsere Patronin, die Mutter der Barmherzigkeit, um Gedanken der Barmherzigkeit, wie es Johannes Paul II nannte.

Maria ist unsere wichtigste Wegbegleiterin im Advent, daher wollen wir sie durch unser Gebet ehren. Deswegen versuchen wir an allen Samstagen im Advent:

an der Frühmesse (Rorate) teilzunehmen

im Laufe des Tages beten wir den Franziskanischen Rosenkranz zu den Sieben Freuden Mariens. Unter Umständen können Sie auch den Freudenreichen oder den Glorreichen Rosenkranz beten.

Weder beste Politiker, noch kluge Argumente können Frieden in der Welt schaffen, sondern nur Gebet und Leben nach Wort Gottes, also das Leben im Heiligen Geist, um den wir in unseren Adventskreisen so intensiv beten! Möge der Heilige Geist die Welt und unsere Herzen erneuern, damit wir wieder nach dem Evangelium leben und dadurch Gerechtigkeit und Frieden in uns und um uns herum stiften! Ich bedanke mich im eigenem Namen und im Namen aller deutschen Teilnehmer beim Pfarrer Jochen Häusler für den Adventsimpuls und vor allem für Seinen priesterlichen Segen und vertraue uns alle unserer Patronin - Maria, Mutter der Barmherzigkeit

 

im Gebet verbunden

Eure Maria Jolanta aus Polen

 

Meine lieben Freunde der Gebets- und Fastenkreise,

eigentlich sollte ich Restfreunde schreiben, weil die Zahl der Teilnehmer in Deutschland sehr klein ist - Ihr seid nur 7 – aber das Gottesreich kann auch der Heilige Rest aufbauen, wie die Bibel sagt, nicht wahr? Das klappt aber nur dann, wie wir dem Impuls von Pfarrer Jochen entnehmen können, wenn wir „allezeit wachen und beten“, wenn wir wahre Christen sind, die nicht zulassen, dass unser Glaube allmählich schwindet. Und das, was wir um uns herum beobachten, leider auch in Polen, ist eben der schwindende oder sehr schwache Glaube, der sicherlich die Geschicke der Welt nicht beeinflussen kann. Der Impuls von Jochen ist so klug und tief, dass man daraus richtige Exerzitien in der Adventszeit machen könnte und dazu würde ich Euch ermutigen.

Das Thema der Vergöttlichung im Sinne der Teilhabe interessiert mich persönlich seit etwa 4 Jahren und letztens immer mehr, deswegen war ich sehr froh, als ich Jochens diesjährigen Impuls zum Advent gelesen habe. Das war für mich ein deutliches Zeichen von Gott, dass die geistliche Richtung gut ist. Ich besuche auch (einmal im Monat) sog. Schule des christlichen Ostens bei Dominikanern, weil das diesjährige Leitthema „Der neue Mensch. Der neue Himmel“ lautet und die Vergöttlichung steht im Zentrum. Da der Text von Jochen so inhaltsvoll und aufschlussreich ist, brauche ich selbst nichts mehr zu sagen, als eine Bitte zu äußern, dass Ihr das verinnerlicht, was dort steht.

Um unseren Glauben zu stärken, unsere Seele zu reinigen und all dem Bösen zu entrinnen, was geschieht und geschehen wird, lade ich Euch zum gemeinsamen Gebet und Fasten. Hier unser ganzes Adventsprogramm:

Hier unser Adventsprogramm:

• Am Fastentag, also freitags (2.12, 9.12., 16.12., 23.12) gehen wir zur Heiligen Messe und beten um die Sieben Gaben des Heiligen Geistes

• Wir können auch eine eigene private Intention hinzufügen.

An dem Fastentag (beziehungsweise einen Tag davor oder danach) versuchen wir eine barmherzige Tat für den Nächsten zu tun. Bitten wir unsere Patronin, die Mutter der Barmherzigkeit, um Gedanken der Barmherzigkeit, wie es Johannes Paul II nannte.

Maria ist unsere wichtigste Wegbegleiterin im Advent, daher wollen wir sie durch unser Gebet ehren. Deswegen versuchen wir an allen Samstagen im Advent:

• an der Frühmesse (Rorate) teilzunehmen

• im Laufe des Tages beten wir den Franziskanischen Rosenkranz zu den Sieben Freuden Mariens. Unter Umständen können Sie auch den Freudenreichen oder den Glorreichen Rosenkranz beten.

Zum Schluss äußere ich meinen Wunsch an Euch auch im großen Teil mit den Worten von Pfarrer Jochen:

Versucht bitte in diesem Advent mehr als sonst, Gott nicht nur von weitem zu sehen, sondern sich durchs Gebet um „freundschaftlichen Umgang“ mit Ihm zu bemühen, mit dem Bewusstsein, dass Ihr mit dem Lebendigen Gott umgeht, um schon in diesem Leben in Gott einzugehen, an seinem göttlichen Leben Anteil zu erhalten und Einfluss auf die Geschicke dieser Welt zu nehmen. Bleiben wir nicht passiv, lassen wir uns nicht entmutigen, sondern verändern wir Christen und Kinder des Allmächtigen Vaters die Geschicke und Geschichte dieser Welt!

Das wünsche ich uns allen, bedanke mich für die Teilnahme an den Adventskreisen und sage einfach – frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr 2023!

In geistlicher Verbundenheit

Eure Maria Jolanta aus Warschau, Advent 2022

P.S. Und als Lektüre direkt nach den Weihnachten, im Zusammenhang mit dem oben Gesagten, empfehle ich Euch diesen Text :)

 

„Gott wurde Mensch, damit wir Gott werden!“

Menschwerdung? Das klingt noch sehr nach Weihnachten. Dabei ist die liturgische „Sauregurkenzeit“ des Jahreskreises schon wieder angebrochen, wenn Sie diese Zeilen lesen. Vielleicht haben Sie Ihre Krippe noch nicht abgebaut, sondern lassen sie bewusst bis 2. Februar stehen. Auch ich möchte noch ein wenig bei der Krippe verweilen, „denn dieser arme Stall birgt doch so viel“! Er birgt ein Geheimnis, das zu ergründen auch kein ganzes Menschenleben ausreicht, das aber noch einige Wochen Bedenk-Zeit verdient hat.

Menschwerdung also. Aber Gottwerdung? Natürlich werden wir durch die Menschwerdung Gottes nicht zu Gott. Zugegeben lautet das Zitat oben auch etwas anders, aber sicher nicht weniger merkwürdig: „Denn er wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden“. Es stammt von keinem Geringeren als dem hl. Athanasius dem Großen, also einem des Größenwahnsinns eher unverdächtigen Mannes. Der griechische Kirchenvater ist sogar als unbeugsamer Kämpfer für jenen rechten Glauben in die Kirchengeschichte eingegangen, den wir im Credo heute selbstverständlich bekennen: dass der Sohn dem Vater nicht nur wesensähnlich ist, sondern wesensgleich. Was uns heute vielleicht nur noch ein Achselzucken entlockt, das war damals Gegenstand erbitterter Auseinandersetzungen.

Aber die Frage von gestern bleibt doch heute: Wer ist dieser Jesus eigentlich? Macht es einen Unterschied, ob Jesus Gott ist oder nur Mensch? Also Gottvater irgendwie ähnlich, aber keineswegs vom gleichen Wesen? Wäre unser Weihnachten dasselbe, wenn Jesus nur ein Mensch gewesen wäre? Es könnte jedenfalls nicht der Geburtstag unseres Erlösers sein, weil dieser bloße Mensch uns gar nicht hätte erlösen können. Ein solcher Jesus hätte auch predigend umherziehen und Gutes tun können. Aber den Hochzeitsgästen von Kana hätte er zum Beispiel nicht helfen können. Wie hätte ein Mensch Wasser in Wein verwandeln sollen? Wasser wäre Wasser geblieben und die Hochzeit eine buchstäblich trockene Veranstaltung geworden. Das Johannesevangelium hätte für unseren Sonntag nichts „Feuchtfröhliches“ zu berichten. Aber weil Jesus Christus eben nicht nur Mensch, sondern auch Gott ist, konnte er das Wunder tun. Es wurde zum „Epiphaniewunder“ – die Gottheit Christi wurde epiphan: „Das ewge Wort, der Sünder Freund, das uns im Fleische ähnlich war, macht seine Gottheit offenbar. Den Völkern soll zum Zeichen sein der Stern, das Wasser und der Wein. Die Herrlichkeit des Herrn erscheint!“. Schon am ersten „grünen“ Sonntag zeigt sich also: Weihnachten ist noch lange nicht vorbei! Christi ganzes Wirken ist Epiphanie!

„Denn er wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden“? In letzter Zeit habe ich Anderes gehört: Gott sei Mensch geworden, damit wir (wirklich) Mensch werden. Das ist natürlich nicht falsch: wahres Christsein bedeutet wahres Menschsein. Aber Jesus ist nicht nur ein Weltverbesserer. Hätte er seine knappe Erdenzeit sonst nicht effektiver nutzen können? Jesus hat uns den Blick für eine andere Welt geöffnet: das Reich Gottes, also seine Welt. Darum ist das Christentum mehr als Humanitarismus: Es denkt höher vom Menschen – so hoch wie Gott, der sich nicht scheute, Mensch zu werden. Nun sollen wir Gott ähnlich werden. Und wir können es, denn Christus hat als Mensch gelebt. An ihm sehen wir, wie es geht!

Ihr Diakon Dominik Grässlin (14.01.2022)

www.servatius-siegburg.de

 

GEBETS – UND FASTENKREISE – FASTENZEIT 2022

Meine lieben Freunde aus Deutschland,

als Pfarrer Jochen Häusler mir lieberweise den Fastenzeitimpuls und seinen priesterlichen Segen für die deutschen Kreise-Teilnehmer geschickt hat, hat er auch erwähnt, dass er mit den Erscheinungen in Sievernich beschäftigt ist. Von diesen Erscheinungen habe ich durch ihn schon voriges Jahr erfahren, aber damals habe ich es nicht weiter nachgeforscht. Dieses Jahr habe ich aber im Internet extra gesucht und fast mit offenem Mund vor Staunen gelesen.

Warum habe ich ihn mit Staunen gelesen? Weil die Schlüsselwörter dessen, was das Jesuskind der Hausfrau Manuela sagt, sind "Umkehr", "Sühne", "Genugtuung", also die Hauptziele auch unserer Kreise. Durch Jesus-Worte habe ich irgendwie bestätigt bekommen, dass die vor 16 Jahren gegründeten Gebets-und Fastenkreise (am Anfang haben sie „Sühnekreise“ geheißen) ein Gotteswerk sind. Schon mehrmals habe ich geschrieben, dass ich sicher bin, dass weder die besten Impfungen noch andere rein menschlichen Maßnahmen die Welt retten werden, sondern die Umkehr der Menschheit durch das innige Gebet, Sühne (darunter auch Fasten) und Genugtuung! Das klingt so deutlich in dem Impuls von Pfarrer Jochen und ich hoffe, Ihr, als Menschen des Gebets, seht unsere Realität inzwischen auch so.

Deswegen bitte ich Euch, vielleicht mit mehr Motivation als sonst, unser Gebet und Fasten in diesjähriger Fastenzeit aufzunehmen. Zur Erinnerung unser Plan:

Hier der Plan für die Fastenzeit 2021:

• Wir fasten an allen (sieben) Freitagen der Fastenzeit (also am 4.03., 11.03, 18.03., 25.03., 1.04., 8.04 und am Karfreitag 15.04. im Geist der Sühne für eine der sieben Hauptsünden (der Reihe nach), die wir selbst, unsere Nächsten und andere Menschen im Leben begangen haben und bitten Gott, dass Er uns vor diesen Sünden in Zukunft bewahrt (ggf. fügen wir noch eine private Intention hinzu)

• An dem Fastentag nehmen wir am Gottesdienst in derselben o.g. Intention teil und versuchen eine barmherzige Tat (Liebe zum Nächsten!) zu tun

• an dem Tag meditieren wir auch, der Reihe nach, die sieben letzten Worte Christi vom Kreuz (also jeweils nur ein Wort pro Woche)

• am Fastentag (also freitags) versuchen wir den ganzen Kreuzweg zu lesen (wenn es geht, mit der Gemeinde in der Kirche)

• An Sonntagen beten wir mehr, lesen die Bibel, das Tagebuch von Schwester Faustina und verehren besonders die Barmherzigkeit Gottes und alle Heiligen, die dieses Werk mehr als andere verinnerlichten.

Im Voraus bedanke ich mich für Eure Teilnahme an den Kreisen, wünsche uns allen eine gnadenvolle, fruchtbare Fastenzeit und übergebe das Wort dem Pfarrer Jochen Maria Häusler:

 

Impuls für Gebets- und Fastenkreise zur Fastenzeit 2022

Liebe Schwestern und Brüder,

seit Beginn dieses Jahres hallt in meinem Herzen ein dringlicher Ruf wider: „Kehrt um! Tut Buße! Leistet Wiedergutmachung!“ Ich habe meine Pfarrangehörigen um Vergebung gebeten, dass ich mich bis dahin – wie viele andere Hirten der Kirche - oftmals nur damit zufriedengegeben habe, eine Krise zu managen und nicht bis zu dem Punkt gekommen bin, den Ruf zur Umkehr aufzugreifen, der an uns durch die Krisen der letzten Jahre eindringlich ergeht.

Die globale Wirtschaftskrise um das Jahr 2008 hat uns vor Augen geführt, was passiert, wenn die Gier nach Geld das Steuer übernimmt: ganze Volkswirtschaften kommen an den Abgrund und es trifft vor allem die Ärmsten.

Die Flüchtlingskrise 2015 hatte ebenfalls globale Ausmaße und zeigte einmal mehr, dass wir alle im selben Boot sitzen: wenn irgendwo – z.B. in Syrien – aus Macht- und Wirtschaftsinteressen Stellvertreterkriege geführt werden oder – wie in vielen Ländern Afrikas – durch westliche Staaten und Konzerne hemmungslos Ausbeutung betrieben und noch nicht einmal gewährleistet wird, dass vor Ort ein Minimum an Sicherheit und Wohlstand gegeben ist, dann ist es ganz normal, dass aus diesen benachteiligten Gegenden Menschen kommen, um wenigstens ein wenig von unserem Wohlstand zu profitieren, der auf dieser Form der Ausbeutung beruht. Auch darin lag und liegt eine Botschaft Gottes, ein Ruf zur Umkehr!

Immer geht es eigentlich nur um das Eine: das EGO vom Thron zu stoßen, sich zurückzunehmen, um dem anderen und letztlich dem Anderen, der Gott ist, den Platz zu geben, der ihm zukommt.

Die Dringlichkeit des Appells wird nirgends deutlicher als in der – ebenfalls globalen! – Klimakrise: entweder nehmen wir uns JETZT zurück, schränken unseren Konsum ein, oder es gibt ein – nicht mehr umkehrbares! – ZUSPÄT. Kann Gott deutlicher zu uns sprechen? Uns deutlicher vor Augen führen, dass es an uns liegt, JETZT zu handeln, dass unsere Entscheidungen und Handlungen eine enorme Auswirkung auf die gesamte Schöpfung und die nachfolgenden Generationen haben?

Last not least: die Coronakrise, die sich in die Länge zieht. Ganz offensichtlich lässt Gott nicht zu, dass wir einfach zur Tagesordnung übergehen. Immer noch lauert die große Mehrheit in den Startlöchern, um so schnell wie möglich den Lebensstil wieder aufzugreifen, der vorher Usus war. - Aber nein! Das darf nicht sein! Es geht um Umkehr, echte Lebensänderung!

Wenn wir dies nicht ernst nehmen, wenn wir nicht verstehen wollen, es geht noch schlimmer: Krieg wird unsere Lebenskonzepte zerstören, aber leider noch viel, viel mehr und wieder einmal wird es vor allem die Ärmsten treffen.

Lasst uns in dieser Fastenzeit auf die Knie gehen, Gott um Vergebung bitten für unseren eigenen Egoismus und den ganzer Gesellschaften, zu denen wir gehören! Lasst uns erfinderisch sein, um Wiedergutmachung zu leisten! Lasst uns das kostbare Blut Jesu anrufen, damit es uns unter seinen Schutz nimmt! Dieses Blut enthält die Fülle der Liebe und Wiedergutmachung, die Entsühnung und den Schutz vor allem Bösen. Lasst uns all dies stellvertretend für all jene tun, die vielleicht nicht daran denken, die aber unsere geliebten Schwestern und Brüder sind!

Jesus zählt auf uns, dass wir als seine durch die Taufe Geweihten diesen priesterlichen Dienst tun. Sind Sie dabei?

Es segne Ihren priesterlichen Dienst des Betens, Fastens und Sühnens und schenke ihm große Fruchtbarkeit der allmächtige Gott, der Vater und + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

In herzlicher Verbundenheit, Ihr Pfarrmoderator Jochen Maria Häusler

Auch ich bin mit Euch im Gebet und Fasten verbunden und grüße Euch herzlichst

Eure Maria Jolanta aus Warschau, Fastenzeit 2022

 

 

GEBETS- UND FASTENKREISE – ADVENT 2021

Tota Tua, Maria!

Meine Lieben,

ich hoffe, dass Ihr, im Hinblick auf die Ereignisse in der Welt, mit jedem Jahr mehr den Sinn der stellvertretenden Genugtuung seht. Ich bin mir sicher, dass das „die Landschaft“ der kommenden Jahre sein wird und dass die Welt und der einzelne Mensch ohne wahre Umkehr, die mit dem Gebet und Sühne verbunden ist, keinen richtigen Frieden finden wird, weil der Friede im Herzen anfängt. In den letzten Jahren werden in Polen immer mehr Initiativen unternommen, bei denen eben Umkehr und die stellvertretende Genugtuung das Ziel sind. Versuchen wir auch mit unserem Gebet und Entsagung im Rahmen unserer Adventskreise, in diese Richtung zu gehen. Vielleicht würde es Euch auch gelingen, eine oder mehrere Personen aus Eurem Bekanntenkreis für unsere Kreise zu gewinnen? Es wäre schön, weil wir so wenige sind.

Hier unser Adventsprogramm:

Am Fastentag, also nur freitags, gehen wir zur Heiligen Messe und beten um die Sieben Gaben des Heiligen Geistes (Hauptintention)

Wir können auch eine eigene private Intention hinzufügen.

An dem Fastentag (beziehungsweise einen Tag davor oder danach) versuchen wir eine barmherzige Tat für den Nächsten zu tun (z. B eine einsame Person besuchen, zu sich einladen oder anrufen, einen längst vergessenen Brief schreiben, seine Hilfe anbieten, jemanden trösten, etwas Nettes sagen, für jemanden beten usw.). Bitten wir unsere Patronin, die Mutter der Barmherzigkeit, um Gedanken der Barmherzigkeit, wie es Johannes Paul II nannte.

Maria ist unsere wichtigste Wegbegleiterin im Advent, daher wollen wir sie durch unser Gebet ehren. Deswegen versuchen wir an allen Samstagen im Advent :

an der Frühmesse (Rorate) teilzunehmen

im Laufe des Tages  beten wir den Franziskanischen Rosenkranz zu den Sieben Freuden Mariens. Falls Sie keine Zeit dafür finden, können Sie auch den Freudenreichen oder den Glorreichen Rosenkranz beten.

Ich verabschiede mich von Euch mit einer Einführung in den Advent und dem priesterlichen Segen von Pfarrer Jochen Maria Häusler (beten wir alle für ihn, seine Anliegen und seine Gemeinde!) Meditiert bitte über diesen Text und versucht seinen Inhalt zu verinnerlichen, damit diesjähriger Advent eine fruchtbringende Zeit in uns und um uns sein wird.

Vielen Dank für das Mitmachen schon seit Jahren! - Gott segne Euch reichlich!

Im Gebet verbunden
Jola aus Warschau, Advent 2021

Impuls für Gebets- und Fastenkreise zum Advent 2021

Liebe Schwestern und Brüder,

ist unser Gott nicht großartig? Er begibt sich in die Enge eines menschlichen Leibes und Lebens, wird leidensfähig und sterblich, um uns seine Nähe, ja sogar Anteil an der Weite seines göttlichen Lebens zu schenken. Diese Weite erweist sich vor allem in unermesslicher Geduld und Güte, wie sie schon beim alttestamentlichen Propheten Hosea anklingt (Kap. 11): „Ich bin Gott, nicht ein Mensch… Darum komme ich nicht in der Hitze des Zorns…“ Kurz zuvor hieß es angesichts der Untreue des geliebten Volkes: „Wie könnte ich dich preisgeben?... Gegen mich selbst wendet sich mein Herz, heftig entbrannt ist mein Mitleid.“

Wir leben von der großen Geduld und Güte Gottes, der selbst in die Bresche springt, um Wiedergutmachung zu leisten und den Weg zur Umkehr zu öffnen. Ich lade Sie ein, diese Adventzeit zu nutzen, um im Gebet, in der Schriftbetrachtung, aber auch durch all die alltäglichen Ereignisse hindurch zu betrachten, wie Gottes große Geduld und Güte am Werk ist. Wenn wir uns von ihr berühren lassen, wird unser Leben verwandelt. Und diese Verwandlung wird sich darin zeigen, dass ich allmählich geduldiger und gütiger mit mir selbst und meinen Nächsten werde.

Denken wir daran: Gebet und Fasten sind nie ein Selbstzweck! Alles muss auf einen Wachstum an Liebe in unserem Leben hingeordnet sein. Wenn die Liebe zu mir selbst, zu Gott und zum Nächsten sich nicht entfaltet und wächst, läuft etwas falsch. Dann sollte ich dies in einem Gespräch geistlicher Begleitung zur Sprache bringen und näher anschauen.

Wer mag, könnte ganz gezielt – unter Anrufung des Heiligen Geistes – daran „arbeiten“, in Geduld und Güte zu wachsen: ein Wort oder eine Geste der Ungeduld vermeiden; eine lästige Person geduldig ertragen; aufhören, auf sich selbst herumzuhacken; gut von anderen reden oder zumindest schweigen, wo schlecht über Mitmenschen gesprochen wird…

Die Liebe wird Sie erfinderisch machen! In diesen schweren Zeiten sind Sie gerufen, von Gott her ein Licht zu sein, das Trost ist, das Ermutigung und Hoffnung schenkt. Danke für das Zeugnis Ihres Lebens aus dem Glauben!

Es segne Sie und lasse Sie zum Segen werden der allmächtige Gott, der Vater und + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

In herzlicher Verbundenheit, Pfarrmoderator Jochen Maria Häusler

FASTENZEIT 2 0 2 1

 

Meine lieben Freunde und Teilnehmer der Kreise aus Deutschland,

am 17 Februar fängt die Fastenzeit, die eine 40-tägige Vorbereitung auf die allerwichtigsten Ereignisse und Mysterien der Christen ist. Der Höhepunkt ist das Triduum Sacrum in der Heiligen Woche, also die drei heiligen Tage, die direkt vor dem Osterfest stehen. Nach dem Letzten Abendmahl am Gründonnerstagabend, nach dem Leiden und Sterben des Herrn am Karfreitag kommt die Grabesruhe am Karsamstag, wo wir in Stille, die tiefer als jede andere ist, die Auferstehung unseres Herrn erwarten. In dieser Nacht, vom Karsamstag auf Ostersonntag feiern wir eigentlich den Sieg des Lebens über den Tod und nur durch diesen Sieg gewinnt unser Glaube jeglichen Sinn, wie das der Apostel Paulus im Korintherbrief schon sagt: „Wäre aber Christus nicht auferstanden, so hätte unsere ganze Predigt keinen Sinn, und euer Glaube hätte keine Grundlage“ (1.Korinther 14)

In der Pandemiezeit, wo wir so sehr vom Tod betroffen und umgeben sind, müssen wir uns stärker als je an unseren Glauben halten und uns in ihm wie in der Arche Noah verstecken. Unser Glaube ist unsere wahre und wichtigste Lebensversicherung, weil nur Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Da aber heutzutage so viele ohne Sakramente sterben, sollen wir auch für sie, stellvertretend beten und fasten, damit sie auf das Leben nach dem Tod hoffen können. Von Elisabeth Stadler – unserer Pilgerschwester habe ich vor ein paar Wochen erfahren, dass Helmut Kemmet, der neben Alfons Maas unsere Pilgergruppe geleitet hat, leider gestorben ist. Lasst uns auch für ihn während diesjähriger Fastenzeit fasten und beten, ich wende mich besonders an diejenigen, die Helmut kannten. Wir alle, die ganze Welt eigentlich, braucht dringend Gottes Barmherzigkeit. Wie sonst können wir sie für uns und die Welt, die in den Sünden versunken ist, erbitten, wenn nicht eben durch Sühne und Gebet? Versuchen wir uns also noch mehr als bisher, dazu zu motivieren!

Hier der Plan für die Fastenzeit 2021:

• Wir fasten an allen (sieben) Freitagen der Fastenzeit (also am 19.02., 26.02, am 5.03., 12.03., 19.03., 26.03 und am Karfreitag 2.04. (der Todestag vom Papst Johannes Paul II) im Geist der Sühne für eine der sieben Hauptsünden (der Reihe nach), die wir selbst, unsere Nächsten und andere Menschen im Leben begangen haben und bitten Gott, dass Er uns vor diesen Sünden in Zukunft bewahrt (ggf. fügen wir noch eine private Intention hinzu)

• An dem Fastentag nehmen wir am Gottesdienst in derselben o.g. Intention teil und versuchen eine barmherzige Tat (Liebe zum Nächsten!) zu tun

• an dem Tag meditieren wir auch, der Reihe nach, die sieben letzten Worte Christi vom Kreuz (also jeweils nur ein Wort pro Woche)

• am Fastentag (also freitags) versuchen wir den ganzen Kreuzweg zu lesen (wenn es geht, mit der Gemeinde in der Kirche)

An Sonntagen beten wir mehr, lesen die Bibel und verehren besonders die Barmherzigkeit Gottes und alle Heiligen, die dieses Werk mehr als andere verinnerlichten.

Im Voraus bedanke ich mich für Eure Teilnahme an den Kreisen, wünsche uns allen eine gnadenvolle Fastenzeit und übergebe das Wort dem Pfarrer Jochen Maria Häusler, der uns freundlicherweise wieder seinen priesterlichen Segen und einen Impuls für die kommende Zeit des Betens und Fastens schenkt:

 

Impuls für Gebets- und Fastenkreise, Fastenzeit 2021

 

Liebe Schwestern und Brüder,

bringen die Pandemie-Maßnahmen nicht schon genug Einschränkungen? Warum noch fasten? – Gewiss, einige haben zugenommen und ihnen täte es schon aus gesundheitlicher Perspektive gut, sich einen Verzicht aufzuerlegen. Aber diese herausfordernden Zeiten erfordern vor allem eins: eine gute seelisch-geistliche Gesundheit! Und diese hat – wie im körperlichen Bereich – viel mit Beweglichkeit zu tun. Für mich ist das Fasten mitunter wie ein Test innerer Beweglichkeit und Gesundheit: bin ich noch bereit und fähig, für den Herrn und sein Reich auf etwas zu verzichten?

Wohlgemerkt: für den Herrn und sein Reich! Und nicht, um mir etwas zu beweisen und durchs Fasten vielleicht sogar noch einen Stolz zu nähren, der mich für die göttliche Gnade unempfänglich macht. Nein, es darf nicht darum gehen, mich selbst als stark zu erfahren und der Illusion hinzugeben, aus mir selbst heraus, zu etwas fähig zu sein! Wenn ich mir sage: „ich kann fasten, also tue ich es“, dann sollte ich es wahrscheinlich lassen. Es geht genau um das Gegenteil: ich begebe mich auf körperlicher Ebene auf unsicheres Terrain, in eine Situation der Schwäche, um zu erfahren, was Jesus dem Paulus zusagt: „Meine Gnade erweist ihre Kraft in der Schwachheit!“ (2 Kor 12,9)

Möge die Fastenzeit Sie auf diese Weise das kraftvolle Wirken der Gnade Gottes erfahren lassen! - Es segne Sie und Ihr Fasten der dreieinige Gott, der Vater und + der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Pfarrmoderator Jochen Maria Häusler

 

Beste Grüße auch von mir und schon jetzt frohe Ostern!

In geistlicher Verbundenheit mit Euch allen

Eure Maria Jolanta aus (momentan eiskaltem!) Warschau

 

 

GEBETS - UND FASTENKREISE – ADVENT 2020

Meine Lieben,

wir haben schon diesjährige Fastenzeit im Schatten von Corona erlebt, jetzt müssen wir das leider in Bezug auf Advent wiederholen... Im März habe ich von Pascale, einer Französin, die seit langem in Berlin lebt und auch mit uns gepilgert ist (ich weiß nicht, ob Ihr alle sie kennt) einen guten Presseartikel zum Thema bekommen und ich hänge ihn Euch zum Betrachten an - zusammen mit einem Adventsgedicht - in der Rubrik "Advent"

Im polnischen Internet habe ich einen solchen Gedanken gelesen: „statt auf die Corona-Impfung zu warten, sollen die Menschen umkehren“ und ich glaube, das stimmt. Die Menschen warten auf eine sofortige Lösung dieser Krise, ohne sich selbst verändern zu wollen und ohne einen tieferen Boden in der Pandemie, als nur den pragmatischen, sehen zu wollen.

Deswegen versuchen wir den diesjährigen Advent, der doch auch Anfang des neuen Kirchenjahres ist, eben als besondere Zeit und Gelegenheit zur persönlichen Umkehr, zum neuen Anfang zu betrachten und zu nutzen. Da wir als Kirche eine Gemeinde bilden und als Gottes Kinder mit allen Menschen der Welt eine große Familie sind, beten wir auch um die Umkehr unserer Brüder und Schwestern. So viele sterben doch ohne Sakramente – versuchen wir mindestens an einem Freitag eben für diese Menschen zu fasten und im Gottesdienst und im Rosenkranz zu beten.

Hier das ganze Programm für Advent:

  • Am Fastentag, also nur freitags, beten wir um die Sieben Gaben des Heiligen Geistes.
  • Das ist auch die Hauptintention des Gottesdienstes an diesem Tag.
  • Wir fügen auch eine eigene private Intention
  • An dem Fastentag (beziehungsweise einen Tag davor oder danach) versuchen wir eine barmherzige Tat für den Nächsten zu tun (z. B eine einsame Person besuchen, zu sich einladen oder anrufen, einen längst vergessenen Brief schreiben, seine Hilfe anbieten, jemanden trösten, etwas Nettes sagen, für jemanden beten usw.). Bitten wir unsere Patronin, die Mutter der Barmherzigkeit, um Gedanken der Barmherzigkeit, wie es Johannes Paul II nannte.
  • Maria ist unsere wichtigste Wegbegleiterin im Advent, daher wollen wir sie durch unser Gebet ehren. Deswegen versuchen wir an allen Samstagen im Advent :

  • an der Frühmesse (Rorate) teilzunehmen
  • im Laufe des Tages  beten wir den Franziskanischen Rosenkranz zu den Sieben Freuden Mariens. Falls Sie keine Zeit dafür finden, können Sie auch den Freudenreichen oder den Glorreichen Rosenkranz beten.
  • Ich verabschiede mich von Euch mit dem priesterlichen Segen von Pfarrer Jochen Maria Häusler (beten wir alle für ihn, seine Anliegen und seine Gemeinde!).

    Liebe Beterinnen und Beter,

    heuer ist es gewiss besonders wichtig, unseren Mitmenschen ein Zeugnis der Freude und Ermutigung zu geben. In diesem Sinne möchte ich Ihnen von Herzen den Segen Gottes für die Adventszeit spenden.

    In herzlicher Verbundenheit, Pf. Jochen Maria Häusler

    Das Kommen unseres Herrn stärke Eure Zuversicht.

    Er, in dessen Hand wir geborgen sind, erfülle Euch mit seinem Frieden.

    Er stärke Eure Ausstrahlung der Freude und inspiriere Euch zu Taten und Worten, die ermutigen.

    Es segne Euch der dreieinige Gott, der Vater und + der Sohn und der Heilige Geist.

    Amen.

    Meinerseits wünsche ich Euch eine gnadenvolle Advents- und Weihnachtszeit und bedanke mich für Eure Teilnahme an den Adventskreisen.

    Mit herzlichen Grüßen

    im Gebet mit Euch verbunden

    Eure Jola Kokoszewska

    GEBETS - UND FASTENKREISE - FASTENZEIT 2020

    Meine lieben Freunde der Kreise aus Deutschland,

    der Aschermittwoch naht und mit ihm die heilige Fastenzeit, Zeit der Bekehrung und der Besinnung, Zeit des Gebets und der Entsagung.

    Ab diesem Jahr gibt es revolutionäre Veränderungen im bisherigen System der Kreise: wie im Advent gibt es keine Tabelle mehr – wir fasten nur an Freitagen und zwar alle zusammen. Mit dieser Entscheidung ist eine andere verbunden, die einfach ihre logische Folge ist: es gibt ab jetzt keine 7-Personen-Kreise mit nur einem Schutzpatron, sondern die Kreise sind offen und die bisherigen Heiligen, die die einzelnen Kreise „betreuten”, werden ab jetzt als Schutzheilige des ganzen Werkes, also aller Teilnehmer, „übernommen”. Die Hauptpatronin ist weiterhin die Mutter der Barmherzigkeit.

    Diese Veränderungen erleichtern nicht nur Euch das Leben, sondern auch mir, weil ich mir keine Sorgen mehr um die Lücken/Löcher in einzelnen Kreisen machen muss und auch nicht ab und zu folgende Fragen beantworten muss: „können Sie bitte prüfen, an welcher Stelle ich in meinem Kreis bin, ich habe es nämlich vergessen…“. In geistlichen Dingen ist das immer ein positives Zeichen, wenn etwas einfacher wird, weil Gott einfach ist und ich hoffe, diese Veränderung gefällt uns allen. Und hier der ganze Plan:

    • Wir fasten an allen (sieben) Freitagen der Fastenzeit (also am 28.02., am 6,13,20,27.03 und am 3,10.04) im Geist der Sühne für eine der sieben Hauptsünden, die wir selbst und andere Kirchenmitglieder im Leben begangen haben und bitten Gott, dass Er uns vor diesen Sünden in Zukunft bewahrt (ggf. fügen wir noch eine private Intention hinzu)

    • An dem Fastentag nehmen wir am Gottesdienst in derselben o.g. Intention teil und versuchen eine barmherzige Tat (Liebe zum Nächsten!) zu tun

    • an dem Tag meditieren wir auch, der Reihe nach, die sieben letzten Worte Christi vom Kreuz (also jeweils nur ein Wort pro Woche)

    • am Fastentag (also freitags) versuchen wir den ganzen Kreuzweg zu lesen (wenn es geht, mit der Gemeinde in der Kirche)

    • An Sonntagen beten wir mehr, lesen die Bibel und verehren besonders die Barmherzigkeit Gottes und alle Heiligen, die dieses Werk mehr als andere verinnerlichten.

    In drei Monaten, am 18. Mai, feiern wir den 100. Geburtstag von Johannes Paul II. Er hat immer zum Aufbau einer „Zivilisation der Liebe“ aufgerufen und wäre bestimmt froh, wenn wir uns in diesem Jahr besonders Gedanken machen würden, wie wir selbst dazu beitragen können. In Toronto hat er zu den jungen Menschen beim Weltjugendtag (2002) folgendes gesagt: „Die Christen wüssten, dass man Gott nicht ignorieren könne, ohne gleichzeitig den Menschen zu erniedrigen. Inmitten von Ungerechtigkeit und Leiden erwarte die Menschheit jetzt eine neue Zivilisation der Gerechtigkeit und des Friedens. Die jungen Christen seien dazu aufgerufen, an ihrem Aufbau mitzuwirken und anstatt auf Gewalt und Furcht auf die authentische Liebe zu setzen.”

    Bitte, stellt Euch diese Frage, wie wir als einzelne Christen einen Beitrag für eine Zivilisation der Liebe, der Gerechtigkeit und Wahrheit hier und jetzt leisten können? Versuchen wir auf den Geist Gottes zu hören, um zu erkennen, welche konkreten Schritte wir zu gehen haben, um immer mehr eine Zivilisation der Liebe aufzubauen.

    Als Impuls für die Fastenzeit führe ich ein paar Texte über Fasten an:

    Das Fasten in der Bibel

    Wer sich auf eine Begegnung mit Gott vorbereiten will, der fastet - Mose, Elia und Jesus machten es vor: Im 2. Buch Mose (Exodus 34,28) fastet Mose allein auf dem Berg Sinai. 40 Tage lang soll er weder Brot noch Wasser zu sich genommen haben. Danach offenbarte Gott ihm die Zehn Gebote, die Mose an das Volk Israel weitergab.

    Der Prophet Elia hörte im Flüstern eines Windhauchs Stimme und Auftrag Gottes, nachdem er 40 Tage lang ohne Nahrung durch die Wüste gewandert war (1. Könige 19,8).

    Auch Jesus ging in die Wüste, um zu fasten, bevor er den Menschen seine Botschaft vom nahen Reich Gottes verkündigte (Matthäus 4,1).

    Die Wüste kommt in der Bibel häufig als Ort des Verzichts vor. Sie ist Symbol dafür, dass die Suche nach dem richtigen Weg Kräfte zehrend sein kann. Wüste steht für Trockenheit ohne Leben spendendes Wasser, für Kargheit ohne nährende Früchte – aber auch dafür, dass jegliche Alltagsumstände ausgeblendet sind, dass der Suchende frei ist von allem, was ihn ablenken könnte. Er kann den Blick öffnen für neue Fragen: Mit leeren Händen steht der Mensch vor Gott. Fasten als Einstimmung auf die Begegnung mit Gott – diese Tradition führten die ersten Christen weiter. Sie fasteten, bevor sie in Gottes Namen zur Mission aufbrachen (Apostelgeschichte 13,2).

    Versöhnen und teilen

    Oft war das Fasten in der Bibel nicht nur die Sache des Einzelnen, sondern Ausdruck der Umkehr einer ganzen Gesellschaft. Bis heute feiern die Juden den Versöhnungstag, wie er im dritten Buch Mose beschrieben ist (Leviticus 16). Es ist ein Tag des strengen Fastens, an dem man sich in der Synagoge trifft und Gott um Vergebung bittet – nachdem man sich vorher schon mit seinen Mitmenschen versöhnt hat. Dabei beschränkt sich das Fasten nicht auf private Beziehungen. Es gehört genauso dazu, gesellschaftliche Missstände auszuräumen:

    „Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe:

    Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast,

    lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast!

    Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!

    Brich dem Hungrigen dein Brot, und die

    im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus!

    Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn,

    und entzieh dich nicht deinem Fleisch und

    Blut!“ (Jesaja 58,6-7)

    Auch das Neue Testament versteht Fasten auf soziale Weise: Wer fastet, gibt von seinem eigenen Besitz an Bedürftige ab (Matthäus 6).

    Alles ist erlaubt

    Aber wie fastet man angemessen im Alltag, wenn man nicht in die Wüste geht? Diese Frage der ersten Christen beantwortet Jesus in der Bergpredigt: Wer in der Fastenzeit mit miesepetrigem Gesicht umherläuft und öffentlich demonstriert, wie schwer ihm der Verzicht fällt und welche Entbehrungen er auf sich nimmt, hat den Sinn verfehlt. Niemand soll mit seiner eigenen „Fastenleistung“ hausieren gehen (Matthäus 6,16-18). Denn es geht beim Fasten nicht um das Erfüllen gesellschaftlicher Vorgaben, sondern um die eigene Freiheit. Paulus mahnt: „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles nützt mir. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht über mich haben“ (1. Korinther 6,12). aus: Eine Fastenbroschüre, Verein Andere Zeiten 2008, www.anderezeiten.de

     

    Gedanken

    zum freiwilligen Fasten

     

    Fasten,

    ein freiwilliger Verzicht auf Nahrung,

    nicht um abzuspecken,

    deshalb nicht zu verwechseln

    mit einer neuen Diät.

    Trotzdem kann es gut tun,

    überflüssige Pfunde loszuwerden.

    Fasten,

    eine innere Haltung,

    in der ich Bedürfnisse zurückschraube,

    mich unabhängig mache,

    neue Prioritäten setze

    und seelischer Verfettung vorbeuge.

    Fasten

    kann mich öffnen

    und so meinen Blick schärfen

    für die Not und die Bedürfnisse anderer.

    Indem ich mich selbst zurückstelle,

    kann ich mich leib-haftig

    mit denen solidarisieren,

    die unfreiwillig hungern.

    Fasten

    wird dadurch zur Einübung

    in eine neue Sensibilität für Gerechtigkeit

    und zieht als Konsequenz

    solidarisches Handeln nach sich.

     

    Am Aschermittwoch...

     

    Am Aschermittwoch ist alles vorbei:

    Die Masken werden abgelegt,

    die Kostüme eingemottet.

    Aus Narren werden wieder Herr X und Frau Y.

    Am Aschermittwoch beginnt eine andere Zeit:

    die Zeit der ungeschminkten Gesichter,

    die Zeit des Innehaltens,

    die Zeit der Wahrheit.

    Dann nehme ich mir Zeit,

    Ordnung zu schaffen,

    mich frei zu machen

    von dem, was nicht taugt.

    Dann nehme ich mir Zeit,

    mich auf mich selbst zu besinnen:

    Wo will ich hin?

    Führt mein Weg noch zum Ziel?

    Am Aschermittwoch ist alles vorbei?

    Weit gefehlt!

    Jetzt fängt es erst richtig an!

    © Gisela Baltes

     

    In dem Text „Gedanken zum freiwilligen Fasten“ wurde ein wichtiger Aspekt nicht berücksichtigt und deswegen erlaube ich mir, ihn zu besprechen. Also: Fasten als Zeichen für den anderen Hunger in uns, als nur den materiellen, als Platz schaffen für Gott und Sein Wort, da „nicht vom Brot allein lebt der Mensch“, Fasten als Zeichen, dass der Geist über den Körper und seine Sinne und Sinnlichkeit Vorherrschaft gewinnt.

    Der Pfarrer Jochen Maria Häusler hat diesmal nicht geschafft, seinen Segen zur Fastenzeit zu schicken, aber er segnet alle trotzdem, obwohl der schriftliche Beweis fehlt. Deswegen sende ich Euch (übersetzt) den Segen meines Beichtevaters für alle Kreiseteilnehmer:

    Für die Fastenzeit A.D. 2020, in Ihrer Wanderung auf den Wegen des Gebets der Hingabe und Sühne, alle, die an den Gebets- und Fastenkreisen teilnehmen, möge der Allmächtige und Barmherzige Gott segnen. Amen. Pfr. Jarosław Kwiatkowski

    Ich bedanke mich für Eure Teilnahme an den Kreisen und wünsche Euch allen eine gnadenvolle Zeit und viel Gottes Segen sowohl für die Fasten- als auch danach, für die freudenvolle Osterzeit

    In geistlicher Verbundenheit

    Jola Kokoszewska

     

     

    ADVENT 2019

     

    Meine lieben Freunde aus Deutschland,

    ich freue mich sehr, nach so einer langen Pause, an Euch wieder schreiben zu können. Meine Freude ist umso größer, dass ich letztens das Thema „Deutschland und Deutsche” nicht nur beruflich „bearbeite”.

    Als wir vor vielen Jahren zusammen gepilgert sind, habe ich gespürt, dass ich nicht nur um meine persönliche Bekehrung, sondern auch um die Umkehr und die Stärkung des Glaubens aller deutschsprachigen Länder, insbesondere Deutschlands beten soll. Und das habe ich damals getan und tue auch heute, aber in der letzten Zeit intensiver als sonst. Das mache ich nicht nur deswegen, weil ich spüre, dass das der Wille Gottes ist, sondern auch wegen einer Freundin - Anna, die seit über 2 Jahren in Berlin ist und sich auf den pastoralen Dienst dort vorbereitet. Das, was ich von ihr erfahre und auch selbst beim letzten Aufenthalt im August beobachten konnte, lässt mir keine Wahl – ich muss für diese Stadt beten und zwar so viel und so intensiv wie möglich.

    Gott sei Dank gibt es auch in Berlin eine Insel des ständigen Gebets! (ewige Anbetung rund um die Uhr und der Barmherzigkeitsrosenkranz jede Stunde!) Wenn Ihr in Berlin seid, besucht, bitte, diese Kirche. Das ist die Sankt Clemens Kirche und auch ein Zentrum der Barmherzigkeit in der Stresemannstraße 68 in Berlin Kreuzberg. Sie haben auch seit kurzem ein Exerzitienzentrum und ich empfehle sehr die Exerzitien dort! Stellt euch vor, dass die Pfarrgemeinde seit 10 Jahren 15 000 Euro Miete pro Monat für das Gebäude (das einem türkischen Mitbürger gehört) zahlt, weil die Kirche abgeschafft werden sollte und um sie zu behalten, müssen die Gläubigen selbst die Miete zahlen! Ist das nicht ein Wunder, dass sie so viel Geld jeden Monat seit über 10 Jahren finden?!

    Ich bitte Euch herzlichst, für diese Kirche zu beten und auch noch für drei Kirchen, die bald zusammengeschlossen werden sollten: Hl. Bruder Klaus, Hl. Dominikus und Hl. Joseph. Bitte, betet mindestens 3 Ave Maria täglich und widmet einmal pro Woche die Kommunion für diese Kirchen insbesondere und generell für die Kirche in Berlin. Seit dem 16.November (das ist der Tag unserer Patronin, Mutter der Barmherzigkeit) machen das auch unsere polnischen Kreiseteilnehmer, also wir bleiben in der geistlichen Verbundenheit.

    Ihr wisst, dass ich eine große Vereherin der Marienweihe bin und als ich in Sankt Clemens war, habe ich in der Buchhandlung dort ein tolles Büchlein (nur 5 Euro!) gekauft, und zwar „Marienweihe für Jugendliche” von der Vereinigung Maria Königin des Friedens. Auf der Umschlagseite steht noch: Eine als Tauferneuerung gestaltete Marienweihe für Jugendliche, In einer Vorbereitungszeit von 33 Tagen werden alle Bereiche unseres Lebens berührt, um sie Gott durch Maria anzuvertrauen.

    Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt kein so gut geschriebenes Buch zur Marienweihe für junge Leute gefunden habe. Ich empfehle es Euch sehr! Das Buch eignet sich nicht nur für junge Leute sondern für alle! Ich habe es von A bis Z betrachtend gelesen und es war ein großer Gewinn. Bestimmt viele von Euch haben die Marienweihe schon irgendwann gemacht, aber ich möchte Euch sehr zur Erneuerung dieser wichtigen Akte ermutigen. Und diejenigen, die es noch nie gemacht haben, lade ich vom Herzen dazu ein. Es gibt viele verschiedene Bücher, die diese 33-tägige Vorbereitung enthalten, aber ich empfehle das oben Erwähnte. Ihr werdet nicht enttäuscht, ich versichere Euch :)

    Man kann das Buch unter folgender Adresse bestellen: Vereinigung Maria Königin des Friedens, Ostwall 5, D- 47589 Uedem, auch telefonisch: 2825-93 90 921 oder im Internet: VereinigungMariaKoenigin@web.de

    Bei der Marienweihevorbereitung soll man auch das sog. „Goldene Buch” vom Heiligen Ludwig Maria Grignion de Montfort lesen, da er der Vater dieser Idee war. Ich empfehle es auch sehr, obwohl der Stil am Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist, aber das Buch ist ein Muss für alle Marienfreunde!

    Um Euch zu dieser Weihe zu ermutigen, führe ich unten einen Text aus Freiburg darüber.

    Und jetzt zur Erinnerung - unser Adventsprogramm:

    • Am Fastentag, also nur freitags , beten wir um die Sieben Gaben des Heiligen Geistes.

    • Das ist auch die Hauptintention des Gottesdienstes an diesem Tag.

    • Wir fügen auch eine eigene private Intention hinzu.

    • An dem Fastentag (beziehungsweise einen Tag davor oder danach) versuchen wir eine barmherzige Tat für den Nächsten zu tun (z. B eine einsame Person besuchen, zu sich einladen oder anrufen, einen längst vergessenen Brief schreiben, seine Hilfe anbieten, jemanden trösten, etwas Nettes sagen, für jemanden beten usw.). Bitten wir unsere Patronin, die Mutter der Barmherzigkeit, um Gedanken der Barmherzigkeit, wie es Johannes Paul II nannte.

    Maria ist unsere wichtigste Wegbegleiterin im Advent, daher wollen wir sie durch unser Gebet ehren. Deswegen versuchen wir an allen Samstagen im Advent :

    • an der Frühmesse (Rorate) teilzunehmen

    • im Laufe des Tages beten wir den Franziskanischen Rosenkranz zu den Sieben Freuden Mariens. Falls Sie keine Zeit dafür finden, können Sie auch den Freudenreichen oder den Glorreichen Rosenkranz beten.

    Denkt bitte an der Teilnahme an irgendwelchen Exerzitien in der Adventszeit, damit ihr mindestens für ein paar Tage aus Eurem Alltagsrott herauskommt und Gott intensiver einatmet und schöpft.

    Als eine besondere Gnade betrachte ich die Tatsache, dass der liebe Pfarrer Jochen Maria Häusler aus der Diözese Wien, den ich in Ars kennen gelernt habe, auch diesmal einverstanden war, für die deutschen Teilnehmer einen Einführungstext zum Advent zu schreiben und uns allen seinen priesterlichen Segen zu erteilen. Der Text (im Link: Advent) ist sehr schön und tief und ich hoffe, Ihr werdet ihn auch so finden. Bitte, beten wir alle für Pfr. Jochen, seine Anliegen und seine Gemeinde!

    Ích verabschiede mich von Euch, wünsche Euch eine gnadenvolle Advents- und Weihnachtszeit und bedanke mich für Eure Teilnahme an den Adventskreisen.

    Mit herzlichen Grüßen

    im Gebet mit Euch verbunden

    Eure Jola Kokoszewska

     

    Vom Sinn der Marienweihe

    Im ersten vollständigen Mariengebet, das auf einem Papyrus aus dem Ende des dritten Jahrhunderts in Oberägypten gefunden wurde, vertraut sich ein Christ der Gottesmutter an: "Unter Deinem Schutz und Schirm…" Dieses Gebet zeigt, dass Maria seit frühester Zeit nicht nur als Vorbild gilt, sondern als eine Mutter, der man sich anvertrauen kann und von der ein Schutz ausgeht.

    Bald kommt eine weitere Erfahrung dazu. Im vierten Jahrhundert gibt es in der jungen Christenheit ganz erhebliche Auseinandersetzungen um die Frage, wie man auslegen und verstehen muss, dass Jesus Gott und Mensch zugleich ist. Auf dem Konzil von Ephesus wurde für die junge Kirche klar und eindeutig: Maria hat Jesus so geboren, dass er in der Geburt bereits Gott und Mensch war. Sie ist im Ernst Gottesgebärerin. Der Glaube an die Gottesmutterschaft Mariens wird zur großen Gewissheit, richtig an Jesus zu glauben. So ist von Anfang an die Verehrung dieser Mutter nicht eine Konkurrenz zu Jesus, sondern gerade eine Hilfe, im Ernst an Jesus Christus als wahrer Gott und wahrer Mensch zu glauben. Die Entscheidung des Konzils von Ephesus und die Freude an diesem Glauben führten dazu, dass man überall beginnt, Kirchen zu bauen, die den Namen der Gottesmutter tragen. Maria wird zur Patronin vieler Kirchen in Ost und West. Wo man Eucharistie feiert, wo man christlich glauben und Jesus nachfolgen will, baut man Marienkirchen. Marienverehrung ist nicht der zusätzliche Maialtar. Marienverehrung zielt auf ein Christsein mit Maria.

    Es gehört zum Lebenswissen der Christen über Jahrhunderte, dass Maria eine hilfreiche Rolle für die Christusnachfolge spielt. Dies zeigt sich an ganz vielen Kirchen und Gründungen, die Maria geweiht sind und an vielen Heiligen, die ihre Entscheidung für Christus ihr anvertraut haben. Als Beispiel sei der Gründer der Jesuiten, Ignatius von Loyola, genannt, der mit seinem Leben und seiner Gründung ganz für die Christusnachfolge steht. Als Ignatius nach der Zeit der Einsamkeit in Manresa seine Bekehrung und Entscheidung für Christus endgültig machen will, bricht er auf zum Marienheiligtum auf dem Monserat. Er verbringt die Nacht zum Fest Mariae Verkündigung in Bettlerkleidung und mit einem Pilgerstab in der Hand vor der schwarzen Madonna vom Monserat. Er hängt seinen Degen an ihr Bild und beginnt so sein neues Leben vor der Mutter des Herrn.

    Ein paar Jahre später empfängt Ignatius die Priesterweihe. Doch er traut sich nicht, die Heilige Messe zu feiern. Aus der Sorge, unwürdig zu sein, schiebt er seine Primiz auf. Er fängt an, zu seiner "Herrin" zu beten, dass sie ihn Christus "zugeselle". Tag für Tag über Monate ist dies immer wieder seine Bitte. Auf einer Pilgerschaft nach Rom in der kleinen Kapelle von La Storta bekommt Ignatius die Gewissheit geschenkt, Christus zugesellt zu sein! Die Bitte an die Mutter Gottes ist erhört, der Vater hat ihn Christus zugesellt. Sie ziehen weiter nach Rom und dort feiert er in Maria Maggiore seine erste Heilige Messe. Bald danach nimmt er aus der Hand seiner ersten Gefährten vor dem Kreuz und dem uralten Marienbild in der Seitenkapelle von Sankt Paul vor den Mauern die ersten Gelübde seiner Gefährten entgegen.

    Das ist die Lebenserfahrung und das Lebenswissen der Christen und der Heiligen. Wenn Maria ins Spiel kommt, fängt der Glaube an und wächst die Beziehung zu Christus. Aus diesem Lebenswissen lebt die Marienweihe, die gerade in der Schule der Jesuiten und in ihren großen Marianischen Kongregationen über Jahrhunderte gepflegt und weitergegeben wird. Das wohl bekannteste Gebet einer Marienweihe stammt aus der Feder eines Jesuiten: P. Nicolà Zucchi SJ. In der Sprache der Liebe und des Vertrauens übereignet sich der Beter oder die Beterin Maria. "O meine Gebieterin, o meine Mutter. Dir bringe ich mich ganz dar; und um dir meine Hingabe zu bezeigen, weihe ich dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich selber ganz und gar. Weil ich also dir gehöre, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich, als dein Gut und dein Eigentum. Amen." Wir sind eingeladen, uns dieses Gebet zu eigen zu machen. Ich bete es mit vielen Christen jeden Tag.

    Dr. Peter Wolf (Erzdiözese Freiburg-Homepage)